Del McCoury Band: Songs Of Life And Love

Mittwoch, 17.07.2024 09:37 Uhr

Ein fantastisches Album mit starken Songs und einem frisch und jung klingenden McCoury.

Der große alte Mann des Genres Bluegrass ist mit seinen 85 Jahren Del McCoury. An die 60 Jahre macht er bereits sehr erfolgreich Musik und die Liste seiner (meist) wunderbaren Alben ist beeindruckend. Ich erinnere mich zum Beispiel an seine Zusammenarbeit mit Steve Earle, aus der „The Mountain“ (1996) herausragt. Er spielte auch noch mit Bill Monroe, dessen Lieder er 2012 in „Old Memories“ interpretierte.

Erstaunlich, dass seine beiden Söhne Ronnie und Rob seit den 1980ern treue Bandmitglieder sind und Mandoline und Banjo spielen. Zwei Jahre nach dem Album „Almost Proud“ hat die Band nun ein neues Album aufgenommen, das in dieser Woche neu Platz 1 der Bluegrass Album Charts des Billboard belegt. Und das hat seine Gründe.

13 Lieder hat Del McCoury eingespielt und gleich der erste Song des Albums überrascht, ist es doch seine Bluegrass-Version eines Hits von Elvis Presley. „If You Talk In Your Sleep“ war für den King im Jahr 1974 ein Countryhit (Platz 6) und Pophit (Platz 17). Doch McCoury hat weitere Popsongs „eingebluegrasst“. Roy Orbison unvergessener Schmalzhit „Only The Lonely“ klingt merkwürdig frisch und Kenny Rogers‘ nostalgisches „Sweet Music Man“ wird von Del McCoury überzeugend interpretiert. Sein „Evangeline“ ist eine Komposition von den (leider verstorbenen Countrystars) Charlie Daniels und Hal Ketchum, wobei Mandoline, Banjo, Fiddle und Gitarre virtuos eingesetzt werden, neben Ronnie und Rob auch Jason Carter und Alan Bartram.

Die neuen Songs gefallen ebenfalls. Die Geschichte des „Red Cajun Girl“, in dem er die Schuld für ihre Messerattacke auf sich nimmt, bewegt den Zuhörer. Historisch interessant ist die „Legend Of The Lost Confederate Gold“. Nach der Niederlage der Südstaaten wollten Anhänger das Gold der Banken in der Hauptstadt Richmond von den Yankees retten. Sie beluden einen Zug damit, doch als der in Georgia ankam, war das Gold weg. Seither wird dieser Schatz gesucht, fast überall in den Südstaaten. Aber wahrscheinlich ist, dass das Ganze nie passiert ist. Noch eine Geschichte wird erzählt, die von Jimmie Rodgers, der als Urvater der Countrymusik gilt. „Jimmie Rodgers Rode A Train“ heißt der Song und mit Freude erkennen wir als Autor unseren Landsmann Thomm Jutz. Und von der Arbeitsbeschaffung in den 1930er Jahren der Depression erzählt „Working For The W.P.A.“, womit der soziale Bezug klar wird.

Ganz eindringlich und dabei energisch ist „Just Because“ und dann natürlich der „Sad Solemn Song“, bei dem es trauriger nicht geht. Ein letzter Höhepunkt ist „She’s Heavenly“. Hier singt die so erfolgreiche junge Kollegin Molly Tuttle mit und erstaunlich, wie gut die Stimmen von Del und Molly zusammen klingen.

Fazit: Alter schützt vor Klasse nicht. Del McCoury und seine Band haben ein höchst gelungenes Album am Start, das in der Tradition bester Bluegrassmusik steht, aber auch Experimente nicht scheut. Dass das Ganze musikalisch Extraklasse, präzise und gekonnt ist, steht ohnehin außer Frage. Prädikat: Auch für Countryfans äusserst empfehlenswert!

Trackliste: (Songs Of Life And Love)

01. If You Talk In Your Sleep
02. She’s Heavenly
03. Sad Solemn Sorrow
04. Just Because
05. Red Cajun Girl
06. Legend Of The Lost Confederate Gold
07. Only The Lonely
08. Treat Me Kind
09. You And The World Outside
10. Evangeline
11. Jimmie Rodgers Rode A Train
12. Sweet Music Man
13. Working For The W.P.A.

Den ganzen Artikel findet ihr hier: https://www.country.de/2024/07/10/del-mccoury-band-songs-of-life-and-love/

Bildrechte: © McCoury Records

 

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